Die Yamabushi......

Äußerlich erkennt man die Yamabushi an ihrer eigenwilligen Mönchstracht, bei der als erstes die charakteristische, in die Stirn gerückte Kopfbedeckung (Tokin) ins Auge fällt. Darüber hinaus tragen viele eine buddhistische Stola (Kesa) die auch die jeweilige Graduierung oder den Orden anzeigt, mit dicken bunten Bommeln.Ein weiteres typisches Merkmal ist das Horagai (Muschelhorn) das einen dumpfen jammernden Klang von sich gibt. Ein Experte im Horagai kann bis zu fünf Töne kombinieren. Da die Yamabushi hauptsächlich in den Bergen unterwegs waren und sind, dient das Horagai zur Verständigung untereinander, und spielt auch in sakralen Praktiken eine große Rolle. Die Tracht der Yamabushi unterscheidet sich von Schule zu Schule. Die Tragenetze der Horagai unterscheiden sich von denen der Dewa Region zu den herkömmlichen geflochtenen Netzen.
Auch Gewicht und Qualität der Muschel sind unterschiedlich. Viele Yamabushi führen auch einen “Gyoja Bo” (Asketenstab) mit sich. Dies ist ein Stock mit rasselnden Messingmetallringen. Das Rasseln dient einerseits um wilde Tiere zu Verscheuchen aber auch um die Präsens kommender Yamabushi beim Volk zu signalisieren um Almosen zu erhalten. Das “Shakujo” ist eine kurze Form des Gyoja Bo und wird beim Rezitieren und Invozieren von Sutra und Mantra verwendet um diese zu verstärken. Es gibt unzählige Riten und Übungen der Yamabushi deren Ziel es ist die Buddhaschaft in diesem Leben zu erlangen, durch Gebete Wünsche in Erfüllung gehen zu lassen und um seinen Körper zu Reinigen und abzuhärten. Oft geht es um die Überwindung von Angst, Schmerz und physischer Erschöpfung.

Es ist daher nicht weiter verwunderlich, dass den Yamabushi, ähnlich wie den indischen Yogis, in früherer Zeit magische oder paranormale Fähigkeiten nachgesagt wurden, z.B. die Kunst des Fliegens durch das Kujakumantra. (Pfauenmantra) Weiters sagt man den Yamabushi nach, das sie eine starke Verbindung mit den Tengu (Waldkobolde) hätten und von Ihnen den Schwertkampf erlernt hätten.

Oft werden daher die Yamabushi in Japan mit einem Krähenkopf oder Tengukopf dargestellt. (Karasu Tengu)
Die grundsätzlich ambivalente Haltung gegenüber den Tengu, die in Sagen und Legenden sowohl als unheilvolle Bösewichte als auch als tapfere Schwertmeister auftreten, scheint zugleich die traditionelle Haltung gegenüber den Yamabushi auszudrücken: Sie waren einerseits wegen ihrer magischen Fähigkeiten gefürchtet, konnten andererseits aber als Bergführer durchaus von Nutzen sein. Heute werden viele Riten und Zeremonien der Yamabushi in Japan öffentlich ausgetragen. So wird zbsp. beim Saito Goma Feuerfest und dem anschließenden Feuerlauf das Volk zum “Mitmachen” aufgerufen. Dies soll Glück und Gesundheit bringen.