Ritueller Tod und Wiedergeburt......

Wir haben keine Tempel und keine Schreine, wir haben die Berge als unser natürliches Mandala. In den Berge in denen die Götter und auch die Toten Wohnen finden wir Zugang zur Kommunikation mit der Natur. Wir führen bei unseren Ritualen Dialog mit den Geistern unserer Vorfahren. Der jährliche Bergeinstieg (Jukkai Shugyo) im Frühling und das damit verbundene Bergtraining ist für uns Yamabushi eine der wichtigsten Aktivitäten im Jahr. Wir durchleben in 3 Tagen zehn verschiedene Ebenen und werden in den Bergen rituell Sterben und wiedergeboren werden. Wir tragen unsere Suzukake eine weiße auch oft beige Kleidung die mit ihrer Farbe den Tod in Japan symbolisiert.

Wir führen eine Reihe von Initiationen (Einweihungen) aus, welche zum Ziel haben die unbeständige und selbstverständliche Freiheit zu nehmen. Die Praxis schlaflosen Fastens lässt uns jegliches Körpergefühl verlieren, dafür die Kraft des Unbewussten erlangen. In solchen Situationen werden wir der unsichtbaren Anteile der uns umgebenden Natur gewahr. Und letztendlich beginnt in unserem Geist das Zusammentreffen göttlicher Geistwesen mit uns selbst. Jukkai Shugyo ist nicht nur das Training in den Bergen, sondern auch das Gebet. Selbst das Holen von Wasser oder Vorbereitungen für Zeremonien haben eine wichtige Bedeutung, obgleich wir uns täglicher Praxis widmen müssen, um sie zu begreifen. Jukkai Shugyo wird mit solch einem Hintergrundgedanken ausgeführt. Demnach ist was ein Praktizierender durch das Jukkai Shugyo erkennt und versteht, abhängig von seinen Fähigkeiten und Eigenschaften. Der Berg sieht durch uns mit strengem und unerbittlichem Willen.