Esoterischer Buddhismus......
Der sogenannte “Esoterische Buddhismus” (Vajrayana) ist eine Strömung aus dem sogenannten “Mahayana Buddhismus”. Die Lehren des esoterischen Buddhismus entstanden im 4. Jhdt. im Hochland von Tibet, daher spricht man auch oft vom tibetischen Buddhismus. Das Vajrayana fand später auch Verbreitung in China und Japan, in Japan spricht man dann vom “Mikkyo” dem Geheimbuddhismus oder der tantrischen Tradition. Zu den besonderen tantrischen Mitteln gehören neben der Meditation und Visualisierung auch das Rezitieren von Mantras und weitere Übungen, zu denen Rituale, Einweihungen und Guru-Yoga (Einswerden mit dem Geist des erleuchteten Lehrers) gehören. Hier wird großer Wert auf direkte Übertragung und Unterweisung von Lehrer zu Schüler gelegt.
Wichtig ist bei diesen Praktiken eine solide Kenntnis der buddhistischen Lehre als Ausgangsbasis. Ohne ein echtes Verständnis von Mitgefühl und der rechten Ansicht ist es nicht möglich, diese Methoden anzuwenden. Daher sind die ethischen Regeln des edlen achtfachen Pfades, wie sie von Buddha gelehrt wurden, Grundlage des gesamten buddhistischen Weges, auch des Vajrayana. Darüber hinaus ist die Motivation des Mahayana, „zum Nutzen aller fühlenden Wesen Erleuchtung zu erlangen“, beständig zu kultivieren. Vajrayana wurde im späten 8. Jahrhundert von Indien aus auch nach China übertragen. Es gibt aber kulturell bedingte Unterschiede zwischen den Vajrayana-Formen in China und Japan einerseits und Tibet andererseits.
In China etablierte sich Vajrayana-Buddhismus als Mizong. Seine heutige, moderne Gestalt entwickelte sich vor allem unter der Herrschaft der durch den mongolischen Buddhismus geprägten Yuan-Dynastie. Im 9. Jahrhundert gelangte der Vajrayana-Buddhismus von China nach Japan und wurde dort als Mikkyo insbesondere von den Schulen Tendai-shu und Shingon-shu bekanntgemacht welche wiederum Inhalte des Shugendo wiederspiegeln.