Hiwatari......

Der Feuerlauf ist uralt und wird in vielen Religionen und Kulturen praktiziert. Die Kahunas auf Hawaii sollen es geschafft haben, unverletzt über noch glühende Lava zu schreiten. Die Heiligen Männer auf Fiji gingen unverletzt über glühende Steine, in Ekstase tanzen in Hongkong Männer über Feuer, indische Yogis aber auch ganz normale indische Büßer gehen barfuß über die Glut des Feuers. Und natürlich zeigen auch viele Yogis und Fakire solch unerklärliche Meisterstücke, bei denen weder Hitze noch Kälte, Luftmangel, Fasten, Gift, Liegen auf Nagelbrettern, Körperdurchdringungen oder Gehen über glühende Kohlen, aufgestellte scharfe Messerklingen oder Glasscherben irgendwelche Schäden verursachen.

Der Ninja Fujita Seiko beschreibt in seinem Buch “Hojutsu Yarikata Zukai” viele Tricks die rund um die Kriegs und Kampfkunst angewendet werden und die man immer wieder auf vielen Budoevents zu sehen bekommt zbsp. von den Shaolin. Doch hat ein Feuerlauf nicht mit Trick zu tun es geht hier eher um Physik. Wichtig für einen Feuerlauf ist der richtige Aufbau und die Präparation. Im Buddhismus hat der Feuerlauf jedoch nicht die Bedeutung jemandem etwas zu beweisen. Es ist ein Reinigungsprozess und ein Buddhawerden auf dieser Welt.

Daigoji Stil aus Fujita Seikos Buch Hojutsu Yarikata Zukai
Daigoji Stil aus Fujita Seikos Buch Hojutsu Yarikata Zukai

 

Ein Hiwatari wird immer am letzten Tag des Mine Iri Bergeinstiegs abgehalten wobei hier Ablauf und Praktik als Saito Goma Fest gefeiert werden. Ein Hiwatari dient zur Reinigung und Transformation mit dem Element Feuer. Salz wird rund um die Feuerstelle gestreut um Dämonen fern zu halten. Das Material ist entweder Holz oder Stroh und muss fachmännisch angeordnet werden. 

Tsugaru Kasho Zanmai.....

津軽火性三昧 - Das Feuer Samadhi welches meist in der Region Tsugaru nur noch in sehr wenigen Tempeln meist dem Shingon zugehörig, abgehalten wird.

Wasser wird in einer großen Kessel über einem Feuer erhitzt und der Asket bereitet sich mit dem Fudo Mantra auf die bevorstehende Aufgabe vor.

Mit einem großen Bambusbündel wird schließlich zu Beginn, das heiße Wasser auf den nackten Oberkörper gespritzt, während man um den Kessel herumgeht.

Dabei gerät der Asket in einer erleuchtungsähnlichen Zustand (Samadhi).

Anschließend setzt sich der Asket in das kochende Wasser.

Nach einiger Zeit steigt er wieder aus dem Kessel, packt diesen und leer das heiße Wasser kopfüber über seinen Körper.

Dieses Ritual wird als Erreichen der Erleuchtung in diesem Körper , das Einswerden mit Gott und Buddha und die anschließende Wiedergeburt von dort aus dargestellt.